Die Künstlerin Marianne Lang überzeugte mit ihrer Einreichung „Kaskade“ im Rahmen eines mehrstufigen Auswahlverfahrens die Expertenjury und setzte sich gegen 110 andere Künstlerinnen und Künstler, die ebenfalls für die Sonderauszeichnung „WasserKREATIV im Waldviertel“ beim Neptun Wasserpreis 2021 eingereicht hatten, durch. Neben einem Finanzierungsbeitrag von 1.500€ für die Künstlerin wird das Werk öffentlich zugänglich gemacht und in der Privatbrauerei Zwettl ausgestellt. Die Preisübergabe fand – coronakonform in sehr reduziertem Rahmen – durch Sektionschef DI Günter Liebel als Vertreter des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus und Rudolf Damberger von Zwettler am 19. Februar 2021 im Waldviertel statt. Die Auszeichnung „WasserKREATIV im Waldviertel“ wird unabhängig von der Auswahl der Siegerprojekte in der Kategorie „WasserKREATIV“ verliehen.
„Gerade in diesen unübersichtlichen Zeiten ist Kreativität gefragter denn je“, weiß Karl Schwarz, Geschäftsführer und Inhaber der Privatbrauerei Zwettl. Schwarz möchte durch sein Engagement darauf aufmerksam machen, wie wichtig der Schutz von Wasser ist, denn: „der Klimawandel ist längst da – selbst in so wasserreichen Gegenden wie dem Waldviertel. Wasser und Wasserschutz sind für uns als Brauerei essenziell.“ Die Brauerei setzt daher zahlreiche Maßnahmen zum Schutz und der Bewahrung des regionalen Brauwassers, damit die hochdotierten Biere weiterhin „Schluck für Schluck nach Waldviertel schmecken.“
Bundesministerin Elisabeth Köstinger bekräftigt die Bedeutung des traditionsreichen Neptun Wasserpreises: „Wir haben den Neptun Wasserpreis vor vielen Jahren ins Leben gerufen und betonen so die Bedeutung von Wasser für unser aller Leben. Gleichzeitig ermöglichen wir damit zukunftsweisende Projekte und geben innovativen Ideen eine Plattform. Wir freuen uns sehr, wenn dieses Konzept weitergetragen und mit neuen Initiativen wie dem Waldviertel Sonderpreis noch breiter wird.“
„Der Klimawandel wird auch in Gegenden wie dem Waldviertel immer stärker spürbar. Wir müssen uns daher intensiv den Themen Wasserschutz und nachhaltiger Wassernutzung widmen – auch die Kunst kann hier einen wertvollen Beitrag zur Sensibilisierung der Bevölkerung leisten“, so Sektionschef DI Günter Liebel aus dem Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus bei der Verleihung.
Siegerwerk „Kaskade“:
In ihrer künstlerischen Arbeit experimentiert Marianne Lang mit unterschiedlichsten Techniken und Materialien – so auch in ihrer Bilderserie „Kaskade“, wo sie mit im Wasser enthaltenen Kalk malt. Die gebürtige Steirerin hat in Salzburg Malerei studiert. Die Idee zum Werk „Kaskade“ beschreibt sie wie folgt: „Sobald ein Gewässer kalkhaltige Gesteinsschichten durchfließt oder ausschwemmt, beeinflusst dies unmittelbar die Wasserhärte. Dieses Phänomen habe ich bei meiner Arbeit Kaskade aufgenommen und sowohl Motiv als auch Technik sowie Materialität kombiniert.“ Der Farbauftrag passiert mittels hochkonzentrierter Kalklösung in Wasser, die die Künstlerin auf Spiegelglas aquarelliert. Als Motiv wurde fließendes Wasser, wie es als natürlicher Wasserfall mit zerstäubender Gischt zu Tale stürzt, gewählt. So ungreifbar wie die unsichtbar gelösten Stoffe im Wasser scheinen, so unbeständig und unfassbar ist nun hier das Wasser in seiner Momentaufnahme selbst dargestellt, wie es sich in zerfließenden Tröpfchen buchstäblich in Luft auflöst.
Bei WasserKREATIV im Waldviertel ist die künstlerische Auseinandersetzung mit der vielschichtigen Bedeutung von Wasser gefragt. Marianne Lang hat Wasser und Kalk als Bestandteil ihrer Malerei entdeckt. „Das ist innovativ und passt zum Thema, da sich gerade das Waldviertel durch seine Kalkarmut auszeichnet. Das Werk ist ästhetisch, originell und gleichzeitig auch durchdacht komponiert“, so das Urteil der Fachjury.
„Kunst ist für mich eine Möglichkeit, meine Umwelt zu erkunden, sie zu gestalten und mich selbst immer wieder zu überraschen. Ich freue mich sehr über diese Prämierung und hoffe, dass mein Werk die Besucherinnen und Besucher der Privatbrauerei Zwettl anregt, über Wasser und dessen Schutz zu reflektieren,“ so Marianne Lang.
Marianne Lang mit ihrem Werk „Kaskade“, Wasser / Kalkzeichnung auf Glas