Neptun Staatspreis für Wasser
14 März, 2023

Großer Dank an unsere Jurys! Lesen Sie hier die Jurybegründungen aus den Fachkategorien.

Sie hatten es auch dieses Jahr wieder nicht leicht: die Fachjurys der Kategorien WasserBILDUNG, WasserFORSCHT und WasserKREATIV mussten sich unter einer Vielzahl an großartigen Einreichungen für die besten Beiträge entscheiden. Darum kommen nach der Publikumswahl zum Hauptpreis jetzt noch unsere Jurys zu Wort.

Die Jurys der Fachkategorien setzten sich in erster Linie aus Fachexpertinnen und -Experten zusammen. Außerdem war in jeder Jury zusätzlich eine Vertreterin oder ein Vertreter des jeweiligen Kategoriesponsors vertreten. Alle Jurymitglieder bereiteten sich zuerst gründlich mit den Einreichunterlagen vor. Danach wurde in den Jurysitzungen mit besonderem Augenmerk auf die jeweiligen Bewertungskriterien der Kategorien intensiv diskutiert.

Wir danken allen Jurymitgliedern an dieser Stelle für ihre Mühe!

Für die Kategorie WasserBILDUNG:

Hanna Malhonen
Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung

Margit Helene Meister
Amt der Niederösterreichischen Landesregierung – Umwelt.Wissen.Netzwerk

Karoline Iber
Kinderbüro Uni Wien

Georg Amschl
ÖVGW

Florian Seidl
VERBUND

Die Jury begründet die Nominierung der TOP 3 Platzierungen in der Kategorie:

Für den Platz 1 – „Wassererlebnis Öblarn“ der Marktgemeinde Öblarn:

Die Jury war beeindruckt von der innovativen Umsetzung des hydrologischen Modells und von der Aufbereitung des Themas Wasser auch als potentielle Gefahrenquelle. Mithilfe des sehr guten Vermittlungskonzepts gelingt es dem Wassererlebnis Öblarn dabei, schwer fassbare Konzepte wie den Ablauf eines Hochwassers greifbar zu machen. Mit begleitenden praktischen Übungen und Informationsmaterialien lernen die Besucherinnen und Besucher außerdem das richtige Verhalten im Hochwasserfall zum Selbstschutz und wie sich mit Naturraumpflege und baulichen Maßnahmen das Gefahrenpotential schon im Vorfeld verringern lässt.

Für den Platz 2 – „Wasser.Wander.Wunder-Weg“ der Zentralwasserversorgung Hochschwab Süd:

Der Jury gefielen die hohe Breitenwirksamkeit des Themenwegs und die regelmäßige Einbindung in Veranstaltungen. Damit erzielt die ZWHS eine große Präsenz des Themas Trinkwasserversorgung in ihren Gemeinden.

Für den Platz 3 – „Wasser Welten und Water Worlds in Gather.Town“ vom Verein Südwind:

Die Jury hob insbesondere die Behandlung der globalen Problemstellungen rund um die Trinkwasserversorgung und den Wasserverbrauch lobend hervor. Außerdem wurde die Verknüpfung von vor-Ort-Workshopformaten und dem innovativen digitalen Zugang positiv erwähnt.

Für die Kategorie WasserFORSCHT:

Helene Bauer
Stadt Wien – Wiener Wasser

Daniela Fuchs-Hanusch
Technische Universität Graz

Lena Simperler
Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft

Susanne Muhar
BOKU Wien

Jörg Krampe
Technische Universität Wien

Wolfgang Paal
ÖWAV

Die Jury begründet die Nominierung der TOP 3 Platzierungen in der Kategorie:

Für den Platz 1 – „Malsemuschel“ des Forschungsteams von BOKU Wien und dem Büro blattfisch im Auftrag des Landes Oberösterreich:

Die Jury überzeugte besonders, dass die Forschungsarbeit einerseits einen Ansatz verfolgt, der sich auf ein regional begrenztes, überschaubares Einzugsgebiet bezieht und damit in der Region der Umsetzung einen hohen Impact hat – andererseits ist das Projekt in seinem Design übertragbar und kann auf weitere Flusssysteme angewendet werden. Damit erhält die Forschung auch überregionale Relevanz. Dabei betont die Jury, dass der grenzüberschreitende Projektumfang in Kooperation mit den tschechischen Partnerinstitutionen der Einreichung zusätzliches Gewicht verleiht.

Darüber hinaus möchte die Jury besonders hervorheben, dass die wissenschaftlich sehr fundierte Arbeit vom interdisziplinären Team rund um das Projekt Malšemuschel direkt in die Praxis übersetzt wurde. So ergaben sich daraus konkret ableitbare Maßnahmen und praxisnahe Anwendungen.

Zusätzlich wurde über eine sehr gute populärwissenschaftliche Aufbereitung und Einbindung der Bevölkerung vor Ort eine hohe Publikumswirksamkeit erreicht.

Für den Platz 2 – „OOPNET – Objekt-Oriented Pipe Network Analyzer“ von Georg Arbesser:

Die Jury zeichnete diese Einreichung aus, da sich das Projekt der nach wie vor aktuellen Problematik der Wasserverluste in Trinkwassersystemen widmet, die bereits eine hohe Relevanz hat. Mit der fortscheitenden Alterung der Leitungsnetze und drohender Wasserknappheit aufgrund des Klimawandels wird dieses Thema in Zukunft immer wichtiger werden. Bei der hierfür entwickelten Software wurden von der Jury der Open Source Gedanke und die Möglichkeiten zur Weiterentwicklung besonders hervorgehoben. Dadurch erhält die initial in Österreich entwickelte Anwendung nun weitreichende Relevanz mit dem internationalen Aufgreifen durch weitere Entwicklerinnen und Entwickler.

Ein besonders positiver Aspekt ist auch, dass das Tool vielseitig anwendbar ist in Lehre, Forschung und Praxis und sowohl Studierende als auch Planerinnen und Planer gleichermaßen unterstützt

Für den Platz 3 – „LIFE Sterlet“ von Thomas Friedrich, BOKU Wien:

Das Projekt LIFE Sterlet widmet sich in herausragender Art und Weise dem Schutz von Biodiversität. Es liefert einen eindrucksvollen Nachweis, dass bedrohte Populationen wieder aufgebaut werden können. Der Jury ist es wichtig zu betonen, dass das Kernthema des Projekts jedoch für mehr als den Erhalt einer einzigen Art steht. Dabei spielt der Aspekt der Bewusstseinsbildung in der breiten Bevölkerung eine wichtige Rolle. Der hier gewählte Stör eignet sich als Beispiel besonders gut, um die Problematik öffentlichkeitswirksam zu vermitteln. Dementsprechend konnte das Projekt eine hohe mediale Reichweite erzielen.

Besonders hervorgehoben wurde von der Jury, dass es gelang eine globale bzw. überregionale Problematik und deren Lösungsansatz über ein lokales Projekt zu vermitteln. Das spricht auch für die sehr gute Übertragbarkeit und Möglichkeiten zur globalen Anwendung dieses in Österreich entwickelten Projektdesigns. Dementsprechend wurden auch die daraus entstehenden Folgeprojekte von der Jury als positiv zu bewertende Weiterentwicklung genannt.

Für die Kategorie WasserKREATIV:

Susanne Brandstetter
Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft

Rudolf Damberger
Privatbrauerei Zwettl

Michaela Martinek (Vorjury)
Universität für angewandte Kunst

Alice Schmatzberger
Science-Art

Martina Macho
Macho PR

Günther Pedrotti
Wasser Biennale

Manfred Schu
Universität für Angewandte Kunst

Die Jury begründet die Nominierung der TOP 3 Platzierungen in der Kategorie:

Für den Platz 1 – „Auf des Wassers Scheide“ von Regina Hügli:

Die Jury hob besonders hervor, dass die Arbeit sowohl inhaltlich als auch konzeptionell in einem größeren Kontext steht: die Arbeit lenkt in der Auseinandersetzung mit der europäischen Hauptwasserscheide den Blick auf überregionale geografische und kulturelle Auswirkungen. Die Umsetzung sei dabei ästhetisch besonders ansprechend und gelungen – und die in der künstlerischen Arbeit angesprochenen Themenfelder damit sehr feinfühlig umgesetzt. Die damit zusammenhängende umfangreichere Wanderausstellung entlang der Hauptwasserscheide verleiht dem Projekt zusätzliches Gewicht.

Für den Platz 2 – „Der Fluctugraph“ von Nina Markart:

Die Jury beschreibt die Idee und Methode, die Charakteristik von Gewässerbewegungen über die Konstruktion des Fluctugraphen in eine Grafik zu übersetzen, als sehr überzeugend. Damit sei es gelungen, einen neuen Zugang zu Flüssen und Gewässern zu eröffnen. Durch die hohe Mobilität des leicht transportablen Bootes konnte eine große Bandbreite an Gewässern – vom urbanen bis in den Naturraum – abgedeckt werden. Zusätzlich sei mit der sehr ausführlichen und ansprechenden Dokumentation des Projekts eine hohe Publikumswirksamkeit gegeben.

Für den Platz 3 – „Collective Action Viewer“ von Verena Tscherner und Joerg Auzinger:

Die Jury überzeugte der erzählerische Charakter der Arbeit, die auf subtile Weise einen Bezug zu aktuellen Themen rund um den Klimawandel herstellt und ohne zusätzliche textliche Vermittlung auskommt. Dabei gefiel vor allem auch, dass es der Arbeit gelang, das Publikum mit einfachen Mitteln und minimalem Eingriff in den öffentlichen Raum direkt anzusprechen. Besonders hervorzuheben sei auch, dass die Arbeit über einen großen Erweiterungsspielraum für Nachfolgeprojekte zu vergleichbaren Themen (z. B. Gletscherschmelze) bietet.